In den vergangenen Jahren (es sind tatsächlich schon Jahre - krass!) habe ich schon mehrfach über meine Erfahrungen mit verschiedenen Projektwochen berichtet. Sie reichten von Katastrophe über Desaster bis hin zu schweren Depressionen. Letztere überfielen mich bei der Frage, was ich denn schon wieder bei der Planung und Durchführung falsch gemacht habe. Ich höre schon die Zweifler, die mir mitteilen wollen, dass es vermutlich alles nicht gut durchdacht war. Eine gute Planung ist doch das A und O, spontan geht ja mal so gar nicht. Außerdem muss ein guter Lehrer Schülerantworten antizipieren und sich vorher Strategien zurechtlegen, dass die Schüler dann doch das tun, was der Lehrer sagt. Immer diese tollen Ideen aus der Theorie, die einem in der Praxis so unglaublich wenig weiterhelfen.
Nun aber zurück zur Projektwoche. Diesmal habe ich mich mal wieder wagemutig an ein Tanzprojekt gewagt. Ich hatte ein flaues Gefühl im Magen, den ich ahnte schon Schlimmes. Vor meinem inneren Auge liefen die pubertären Mäuschens aus den achten und neunten Klassen schon wieder zur Höchstform auf, um sich unter Tränen die schlimmsten Beschimpfungen an den Kopf zu werfen. Zur Erinnerung an einige dieser unfassbar emotional ergreifenden Momente verweise ich auf diesen Post.
Aber mal ehrlich, ich lass mir doch von so ein paar Rotzgören nicht den Spaß verderben. Das wäre ja auch noch schöner. Diesmal ziehe ich das gnadenlos durch. So oder so ähnlich hab ich das den Tanzmäuschen auch direkt am ersten Morgen mitgeteilt. Wer mit meiner Vorgehensweise nicht einverstanden ist, sitzt im Handumdrehen am PC und erstellt eine Präsentation zum Thema Tanz - Geschichte des Tanzes - Bedeutung des Tanzes. Außerdem werde ich ihnen keine fertige Choreographie vorlegen, denn es ist zum einen IHR Projekt und zum anderen sage ich schon das ganze Schuljahr über, was sie zu machen haben. Nun bin ich immer noch völlig von den Socken, denn diese Projektwoche war die Entspannteste aller Zeiten. Ich musste nur noch die Musik anmachen. Gut, zwei kleine Aussetzer gab es, aber die sind wirklich nicht der Rede wert.
Meine Theorie ist nun, dass genau diese Ansage am ersten Tag geholfen hat.
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