Montag, 23. März 2015

Montagig - Ein neues Wort

Am Ende des montäglichen Schultages, also von 14 bis 15 Uhr bin ich noch für eine handvoll Schüler verantwortlich, um ihren Deutschkenntnissen auf die Sprünge zu helfen. Mit drei sehr unterschiedlichen und sehr lustigen Jungs sitze ich dann am Tisch und pauke Rechtschreibung.

Ich frage Max, einen sehr stillen Junge, wie es ihm geht. Manche würden behaupten, er würde den Anderen nur die Luft weg atmen. Ich seh das nicht so, aber das ist eben auch mal wieder nur eine Frage der Perspektive. Er rollt mit den Augen, zuckt die Schultern und sagt dann leise mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht nur "Irgendwie montagig." Im Grunde hatte ich noch so gar kein genaues Bild von dem, was der Junge mit seiner kreativen Wortneuschöpfung ausdrücken will, aber ich sagte aus tiefstem Herzen einfach nur "Ja." Wir lachten beide.

Dann schauten die beiden anderen Jungs neugierig, denn sie hatten gar nicht mitbekommen, worüber wir uns unterhielten. Ich wiederholte, dass Max meinte, er fühle sich montagig. Es bedurfte keiner Erklärung. Die beiden anderen Jungs wussten gleich, was Max meinte. So bat ich um Synonyme für diese schicke Wortschöpfung und folgendes boten sie mir an: schlecht, müde, genervt, frustriert, depressiv, schlecht gelaunt.

Na das passt doch perfekt!

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