Der Film beginnt. Ich freue mich auf gute Unterhaltung und den unglaublich gut aussehenden Florian David Fitz. Mit Bier und Chips gewappnet, lehne ich mich zurück. Vielversprechend startet die erste Szene mit besagten Herrn Fitz als Yoga-Trainer und einer Gruppe Frauen. Ich stelle mir schon vor, wie er Eine nach der Anderen um den Finger wickelt und dann immer schön etwas von Wahrheit und innerem Gleichgewicht philosophiert. Doch weit gefehlt. Er hat zwar eine Beziehung mit einer seiner Schülerinnen, aber da läuft nichts und das obwohl sie sich ihm beinah schon nackt auf den Bauch bindet. Er habe seit sieben Jahren keinen Orgasmus gehabt, weil er, so erklärt er ihr, die Energie von einem zum nächsten Chakra nach oben transformiert. Ich fürchte, dass ich im Grunde schon an der Stelle raus war.
Florian David Fitz in Lügen und andere Wahrheiten |
Das war schon mal die erste Enttäuschung. Und so ging es weiter. Meret Becker gab als Coco die eigentliche Hauptperson des Filmes. Sie wollte die Wahrheit, die unbedingte, nackte Wahrheit. Dabei brauchte sie selbst einen Lügendetektor, um zu erkennen, dass sie sich selbst betrog. Doch das war für mich noch nicht mal das Schlimmste. Coco nervte und das obwohl ich ein ausgesprochener Fan von Meret Becker und ihren besonderen Art bin. Coco war schrecklich angestrengt, kontrollierte ihren Verlobten Carlos und bezichtigte ihn permanent der Lüge. Immerzu und jederzeit. Bis sie am Ende des Film hysterisch aus einem Restaurant stürmte, in dem sie eigentlich ihren Verlobten der Lüge überführen wollte. Sicherlich war dieser kein unbeschriebenes Blatt, aber betrogen hat er sie nie. Sicher, er hat ihr verheimlicht, dass er seinen Führerschein abgeben musste. Der Grund bleibt offen. Er war mit Freunden im Puff und hat fast 4000€ für den Abend gelöhnt. Aber eine andere Frau hat er nicht angefasst.
Am Ende bleibt nur eine Erkenntnis für mich und zwar die von Carlos. Das Vorleben meines Partners ist nicht wichtig. Ich frage auch nicht danach, denn diese Bilder will ich gar nicht im Kopf haben.
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