Neulich fragte mich der Phil ganz aufgeregt, ob ich denn glaube, dass Lance Armstrong tatsächlich auf dem Mond gewesen sei. Seine blauen Augen leuchteten, so versuchte ich ihn mit seiner Frage ernst zu nehmen, da ich davon ausging, dass der Junge wirklich Interesse an dieser Geschichte hatte. Nur fiel es mir schwer die Fassung zu wahren, denn irgendwie haut das mit dem Namen ja nicht so ganz hin. Natürlich war mir klar, worauf er hinaus wollte. Schließlich kenne ich diese Verschwörungstheorie, dass die Amerikaner die Mondlandung angeblich nur im Studio inszeniert haben sollen. Allerdings hatte ich keine Lust mich dazu zu äußern, da mir das auch irgendwie egal ist.
Doch bevor ich Phil zunächst auf den falschen Namen hinweisen konnte, gesellte sich Daniel zu uns und merkte an, in Denkerpose mit der Hand am Kinn: "Aber, Frau Dingens, aber war das nicht Louis Armstrong. Lance war doch so ein Jazzmusiker." Ich musste tief durchatmen und konnte kaum noch an mich halten. Mir liefen schon fast die Tränen. Marten, den ich aus den Augenwinkeln beobachten konnte, hatte vor Lachen schon einen hochroten Kopf und erklärte, dass Lance mit dem Fahrrad sicherlich länger bis zum Mond gebraucht hätte, aber mit entsprechenden Doping wäre es sicherlich möglich. Jetzt brach zunächst meine ruhige Fassade und dann auch in lautes Gelächter aus. Ich rang nun wie Marten nach Luft. Und irgendwie war das jetzt so ein Insider-Ding zwischen Marten und mir. Phil stand immer noch mit seiner Frage und nun dazu noch völlig hilflos in einer Gruppe weiterer Schüler, die alle keine Ahnung hatten, worum es ging. Nach einer Weile bekam nun auch Marten wieder Luft und sortierte dann fachkundig die Namen. Daniel rieb sich das Kinn und nickte wissend: "Ja. Stimmt. Neil Armstrong war der auf dem Mond..."
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