Dienstag, 14. Dezember 2010

Scala und Kolacny Brothers

Kaum aus dem Bett gefallen, beschloss ich nach einem Blick aus dem Fenster doch nicht nach Berlin zu fahren, denn es goss aus Kübeln, am Samstag. Doch dann wurde mir klar, dass ich es bereuen würde, den ganzen Samstag im Bett zu verbringen und das obwohl sich diese Freizeitbeschäftigung bei dieser Wetterlage  sich doch geradezu aufdrängte. Doch ich entschied mich spontan für das Kontrastprogramm. 

Ich stieg in eine - ich will mal sagen - kuschelig gefüllte Regionalbahn. Dann stieg ich um in einen Bus, der Richtung Neukölln fuhr. Zugegeben, in meinem Kopf kreisten ein paar Klischees, denn noch am Vorabend sah ich eine Diskussion mit einem jungen Mann, der war mal Chef in voll krasser Gang in Neukölln. Als ich aus dem Bus ausstieg, dachte ich noch so bei mir "Voll krass hässliche Gegend! Vielleicht kann man es da auch nur in voll krasser Gang ertragen."

Aber ich war ja nicht wegen Sightseeing hier, sondern wegen dem international bekannten Mädchenchor Scala

Scala in den Gropius Passagen, Berlin

Also begab ich mich, bevor ich mich ins Weihnachtsshopping-Gewühle stürzte, in ein doch recht kleines Areal vor eine kleine rote Bühne. Ich fragte mich noch, wie das denn hier funktionieren soll, wenn hier noch so zwei, drei, vier Leute dazu kommen und die Leute auf den Rolltreppen einfach stehen bleiben. Das kann ein schönes Geschiebe und Gedränge werden. Dann kamen die Mädels, der Chorleiter und der Mann fürs Klavier (Pianist?) auf die Bühne. Die Mädels begannen an zu singen. Und ich hatte das Gefühl, dass die Zeit stehen bleibt. Zunächst hatte ich das komische Gefühl, dass ein Kaufhaus doch ein absolut unpassender Auftrittsort sei (ach tschuldigung, das heißt ja heut location...) Doch dieses komische Gefühl verschwand wirklich schnell. Nach einigen Titeln stellte ich fest, dass die Rolltreppen gestoppt wurden und ähnlich verhielt es sich auch mit den Menschen. Sie standen und hörten zu. Es machte sich wirklich Weihnachtsstimmung breit und das in einem Shopping-Tempel.
Besonders beeindruckt hat mich neben den wunderbaren Stimmen auch die Tatsache, dass Scala sogar für Hollywood singt. Ihre Version des Titels "Creep"  von Radiohead ist im Kinofilm "Social Network" zu hören.

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