Montag, 14. November 2016

Sonntag, 27. März 2016

Bela B. fährt Bus

Gestern war ich mit mal wieder mit dem Bus unterwegs. Ich stand an der Haltestelle und fummelte so an meinem Kopfhörern rum. Aus den Augenwinkeln sah ich, dass der Bus die Haltestelle ansteuert und ich traute meinen Augen kaum. Mein erster Gedanke war: "Der kleine Bruder von Bela B. fährt im Erzgebirge Bus. Obwohl es könnte auch sein Sohn sein."
Doch bevor ich die Geschichte erzähle, spielen wir doch mal das beliebte Spiel mit den Vorurteilen. Öffnet jetzt mal die Schublade, auf der "Busfahrer" steht. Bei mir jedenfalls ist da ein älterer Herr drin, bei dem das Diensthemd ein klein wenig über dem Bauch spannt und die graue Strickjacke, die er trägt, ist schon ein bisschen abgeschubbert. Diplomatisch formuliert hat das mit Sicherheit bequeme Kleidungsstück seine besten Jahre hinter sich. Der Herr ist schon grau und die Haare sind dünn. 
Souverän, wenn auch lustlos manövriert er den Bus auch durch die engsten Kurven. An dieser Stelle fallen mir noch die bösen Seitenhiebe eines LKW-Fahrers ein, der behauptete, dass Busfahrer nur geradeaus fahren könnten. Vermutlich ist das auch so ein formschönes Vorurteil. Als Fahrgast wartet man vergeblich auf eine Reaktion, wenn man den Bus betritt. Kommunikation ist auch überbewertet. So erhält man wortlos seinen Fahrschein, denn der Herr kennt natürlich das gesamte Tarifangebot aus dem Efef. Vermutlich sogar aus den vergangenen zwanzig Jahren.

Freitag, 29. Januar 2016

Verschwinden

Nachdem ich mich schon vor einiger Zeit - huch - es sind doch tatsächlich schon mehr als fünf Jahre als Lehrer geoutet habe, offenbare ich hier nun eine Leidenschaft aus meinem Privatleben. Ich spiele nämlich seit einem Jahr Theater. Viele mögen jetzt vielleicht der Meinung sein, dass ich das gar nicht bräuchte, denn schließlich hab ich ja schon beruflich den ganzen Tag Theater. Das mag wohl in gewisser Weise schon richtig sein, aber die Stücke, die meine Schülerleinchen so abliefern, sind meist nicht ganz so gut und der Unterhaltungswert hält sich nicht immer, aber meist auch in Grenzen. Außerdem muss ich beruflich immer die Rolle "Lehrer" geben, auch wenn die durchaus sehr abwechslungsreich sein kann, war ich auf der Suche nach neuen Herausforderungen.

So landete ich also beim Theater. Diese Rolle, die mir zugeteilt wurde, war nun wirklich nicht für mich geschrieben, wohl eher im Gegenteil und verlangte einiges von mir. Doch nach und nach hab ich mich mit diesem fiesen Typen, den ich darstellen muss, angefreundet. Ich bin im Alltag nämlich recht selten, also eher gar nicht fies. (Naja außer manchmal zu Schülern, wenn sie keine Hausaufgaben machen oder mir nicht zuhören.) Doch mittlerweile macht mir diese Rolle sogar richtig Spaß. Ich muss gestehen, so ein bisschen Fiessein fetzt.
Die Premiere war aufregend. Das Adrenalin schoss durch meinen Körper. Es war wirklich eine krasse Erfahrung. Doch nach dem dritten oder vierten Auftritt war es echt schwer die Konzentration zu behalten. Zwischen meinen Auftritten saß ich also mit meinen Schauspielkollegen hinter der Bühne. Wir müssen uns ja leise verhalten, damit wir das Stück vorn auf der Bühne nicht stören und auch das Publikum nicht ablenken. Somit fallen Gespräche schon mal aus. Es bleibt leises Getuschel, das uns ab und an ein wenig die Zeit vertreibt. Manchmal wird mit dem Händi gespielt. Doch letztendlich sitzen wir alle auf Stühlen und warten auf unseren nächsten Auftritt.
Ich gähne. Ich bin echt müde und mir ist wirklich langweilig. Es ist also keine Überraschung, dass ich nochmals gähne. Und nochmal. Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass mir schrecklich langweilig ist? Ich gähne schon wieder sehr herzhaft. Meine Schauspielkollegin schaut mich ernst an und fragt nur kurz: "Langweilig?" Ich reiße die Augen auf. Ich bin irritiert und denke nur: "Ja klar und wie!" Dann fügt sie mit einem Augenzwinkern hinzu: "Dann geh doch!" 

Der Gag saß. Ich wollte lachen, aber ihr wisst schon, wir sitzen immer noch hinter der Bühne und das Stück ist noch lange nicht zu Ende.

Freitag, 15. Januar 2016

Freitagsfüller Nr. 30

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  1. Die Schnelligkeit  war noch nie meins.
  2. Ist doch Jacke wie Hose, könnte auch andersrum sein.
  3. Ich war im - das spielt doch keine Rolle. Es zählt nur das Hier und Jetzt.
  4. Das eine oder andere Paar Schuhe steht unten im Kleiderschrank.
  5. Ich muss unbedingt mal wieder Knutschen im Kino sehen.
  6. Ich mag es, wenn in der dunklen Jahreszeit Kerzen auf meinem Tisch stehen.
  7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf Ruhe und Entspannung morgen habe ich  einen Shiatsu-Kurs geplant und Sonntag möchte ich mit meinem Schatz auf der Couch kuscheln!

 Freitagsfüller # 352, gefunden bei Barbara