Dienstag, 21. Dezember 2010

Warme Gedanken machen

Die letzten Tage waren einfach nur scheiße kalt - also eben einfach nur bibber-frost-klapper-frier. Die Kälte ließ sich mit Mütze, Schal, Handschuhen, mehreren Paar Socken und mehreren Lagen verschiedenster Kleidungsstücke abwehren, solange man sich nicht allzu lang im Freien bewegen muss. Doch die Wärme  der Sommersonne ist im Herzen. 

Oder: wem es kalt ist, sollte sich warme Gedanken machen. So hab ich das heut mal gemacht. Beim warmen Gedanken machen, fiel mir ein wunderbarer Sommerabend mit Freunden ein. Unvergesslich! Wir saßen bis in die späte Nacht hinein im Garten, tranken wohl das eine oder andere Gläschen und plauderten und lachten viel. Ja, ja, diese lauen Sommernächte...

Ein warmer Sommerabend im Juni

Ein anderer Vorschlag gegen die Kälte wäre einfach mal ein leckeres Heißgetränk...

Freitag, 17. Dezember 2010

Freitagsfüller Nr. 9

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  1. Röhre in Stiefeln kann sehr sexy sein, muss aber nicht.
  2. Ein prickelndes Glas Sekt steht grad auf dem Tisch, meinem Nigelnagelneuen.
  3. Wenn ich 3 Tage eingeschneit wäre, würde ich die Ruhe genießen.
  4. Weihnachten in Familie ist mein Favorit bei Weihnachtsmusik.
  5. Nur noch eine Woche bis Weihnachten und ich bin extrem entspannt.
  6. Ich habe genug Schuhe? - Niemals!
  7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf Chillen bei lauter Musik und Bierchen, morgen habe ich ein kleines Beauty-Programm geplant und Sonntag möchte ich noch ein paar Tests korrigieren!

Freitagsfüller # 90, gefunden bei Barbara

Donnerstag, 16. Dezember 2010

Volker Pispers über Lehrer

Ich hab mal wieder über Schule, Schüler und über meinen Praktikanten nachgedacht. Zum Thema "Augen auf bei der Berufswahl" fiel mir wieder ein Glanzstück von Volker Pispers ein. Einfach mal Zuhören und Nachdenken! Vielleicht sollte ich meinem Praktikanten, den Bildungsministern aller Bundesländer und der Bundeskanzlerin genau dieses Video mal zukommen lassen.


Mittwoch, 15. Dezember 2010

Im Schnee

Ich würde ja gern mal wieder eine kleine Anekdote aus dem Klassenzimmer ausplaudern. Doch heut war das recht schwierig, denn es fehlten zahlreiche Schüler, zum Teil sogar fast die Hälfte einer Klasse. Denn auch das schöne Brandenburg versinkt so gaaanz langsam im Schnee und legt den Straßenverkehr lahm.


Brandenburg im Schnee

So gab es quasi ein Notprogramm für die anwesenden Schüler. Beispielsweise fand sich da eine lustige Weihnachtskarikatur, in welcher zwei der Heiligen drei Könige nicht Gold und Weihrauch, sondern X-Box und Ipod als Geschenke brachten. Hier ließ sich vortrefflich die wahre Bedeutung von Weihnachten diskutieren.

In meiner Lieblingsklasse fehlten leider meine mich innig liebenden Jungs, kein Dennis, kein Max und auch kein Karl. Dafür versuchten die Anwesenden gerade diese Fehlenden würdig zu vertreten. Es gab ein heiteres "Wo wohnen Sie?" - Raten. Nachdem einige den Stadtteil schon richtig eingekreist hatten, fragte Marvin: mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht: "Machen wir Ihnen jetzt Angst?" Ich bejahte aus tiefstem Herzen und erklärte, dass ich unter gar keinen Umständen Wert darauf legen würde, dass auch nur einer von ihnen Freitag Abend auf ein oder zwei Bier Sonntag Nachmittag zu mir zum Kaffee kommen sollte. Dann versuchte ich mit geschickter Fragetechnik die Jungs auf ein anderes Thema zu lenken. Aber Alex blieb hart. "Ich weiß auch wo die Frau Kunst wohnt. Sie wohnt nur 200m von mir entfernt." Das ist aber schön! Freu! Ich rang nach Worten und wand mich weiter. Doch die Schüler bohrten und löcherten. Aber bis zum Ende der Stunde blieb die Straße, in der ich wohne, mein Geheimnis. Das ging also nochmal glatt...

Dienstag, 14. Dezember 2010

Scala und Kolacny Brothers

Kaum aus dem Bett gefallen, beschloss ich nach einem Blick aus dem Fenster doch nicht nach Berlin zu fahren, denn es goss aus Kübeln, am Samstag. Doch dann wurde mir klar, dass ich es bereuen würde, den ganzen Samstag im Bett zu verbringen und das obwohl sich diese Freizeitbeschäftigung bei dieser Wetterlage  sich doch geradezu aufdrängte. Doch ich entschied mich spontan für das Kontrastprogramm. 

Ich stieg in eine - ich will mal sagen - kuschelig gefüllte Regionalbahn. Dann stieg ich um in einen Bus, der Richtung Neukölln fuhr. Zugegeben, in meinem Kopf kreisten ein paar Klischees, denn noch am Vorabend sah ich eine Diskussion mit einem jungen Mann, der war mal Chef in voll krasser Gang in Neukölln. Als ich aus dem Bus ausstieg, dachte ich noch so bei mir "Voll krass hässliche Gegend! Vielleicht kann man es da auch nur in voll krasser Gang ertragen."

Aber ich war ja nicht wegen Sightseeing hier, sondern wegen dem international bekannten Mädchenchor Scala

Scala in den Gropius Passagen, Berlin

Also begab ich mich, bevor ich mich ins Weihnachtsshopping-Gewühle stürzte, in ein doch recht kleines Areal vor eine kleine rote Bühne. Ich fragte mich noch, wie das denn hier funktionieren soll, wenn hier noch so zwei, drei, vier Leute dazu kommen und die Leute auf den Rolltreppen einfach stehen bleiben. Das kann ein schönes Geschiebe und Gedränge werden. Dann kamen die Mädels, der Chorleiter und der Mann fürs Klavier (Pianist?) auf die Bühne. Die Mädels begannen an zu singen. Und ich hatte das Gefühl, dass die Zeit stehen bleibt. Zunächst hatte ich das komische Gefühl, dass ein Kaufhaus doch ein absolut unpassender Auftrittsort sei (ach tschuldigung, das heißt ja heut location...) Doch dieses komische Gefühl verschwand wirklich schnell. Nach einigen Titeln stellte ich fest, dass die Rolltreppen gestoppt wurden und ähnlich verhielt es sich auch mit den Menschen. Sie standen und hörten zu. Es machte sich wirklich Weihnachtsstimmung breit und das in einem Shopping-Tempel.
Besonders beeindruckt hat mich neben den wunderbaren Stimmen auch die Tatsache, dass Scala sogar für Hollywood singt. Ihre Version des Titels "Creep"  von Radiohead ist im Kinofilm "Social Network" zu hören.

Sonntag, 12. Dezember 2010

Liebe

Es gibt nichts Schöneres, 
als geliebt zu werden, 
geliebt um seiner selbst willen 
oder vielmehr: trotz seiner selbst.
 
There is nothing better 
than to be loved, 
loved for its own
or rather: in spite of its own.

Freitag, 3. Dezember 2010

Freitagsfüller Nr. 8

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  1. Bei dieser Kälte brauch ich unbedingt dicke Socken, Handschuhe, Mütze und mein Pali.
  2. Der einzig wahre Seelenverwandte und ich glaube fest daran.
  3. Schnee glitzert so traumhaft im Sonnenschein und bei minus zehn Grad.
  4. Ich bin wirklich gut drauf, auch wenn es manchmal anders aussieht.
  5. Am besten zurückziehen, entspannen und Glühwein trinken.
  6. Plätzchen, Spekulatius und Glühwein nasche ich nur in der Vorweihnachtzeit.
  7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf Chillen, morgen habe ich einen Weihnachtsmarktbesuch geplant und Sonntag möchte ich am liebsten wieder Chillen, muss aber wohl leider Unterricht vorbereiten!

 Freitagsfüller #88, gefunden bei Barbara

Donnerstag, 2. Dezember 2010

Call me, Baby

Es war heut wieder ein ganz besonderes Vergnügen für mich in die 9A zu gehen, denn ich mag sie. Eine ganz eigenwillig liebenswerte Truppe: 15 Jungs und 4 Mädchen. Hier kocht sozusagen das pubertäre Testosteron. Und das kann man wörtlich nehmen.
Heut in der ersten Stunde begrüßte mich Karl direkt mit leuchtenden Augen: "Ach Frau Dingens, ich hab mich schon auf Sie gefreut. Sie sehen heut wieder echt scharf aus." Und das war nicht das erste Mal. Schon mehrfach musste ich solch billige Anmachen einiger Schüler abwehren. Da war auch Karl schon immer ganz vorn dabei, vor allem sein legendäres Angebot führte im Kollegium zu lautstarkem Gelächter und wird gern wieder aufgegriffen, um sich nach dem aktuellen Stand der Dinge zu erkundigen.
In der zweiten Stunde gab es doch tatsächlich auch mal eine fachliche Frage von Tony, die dann aber von Dennis jäh unterbrochen wurde, indem er Tony zurief: "Vergiss es, du bekommst ihre Handynummer nicht!" Worauf Tony mich fragte, ob ich denn seine Nummer haben möchte. Ich zuckte nur die Schultern und antwortet, er solle sich keinen Zwang antun. Noch ehe ich diesen Satz beendet hatte und auch nicht mal im entferntesten daran dachte, welche Konsequenzen das haben könnte, hatte ich einen Zettel mit einer Handynummer in der Hand. Tony grinste von einem Ohr zum anderen und erklärte mir dann, dass er sich auf meinen Anruf freuen würde. Wenn ich geahnt hätte, was jetzt kommt, hätte ich - ja hätte ich anders reagiert? Nein, ich glaube nicht, denn ich fand es lustig, wie dann plötzlich weitere Jungs begannen Zettelchen zu schreiben und mir dann zuriefen: "Frau Dingens, wollen Sie auch meine Nummer? Ich bin Single! Keine Angst, ich tu ihnen auch nichts!" Ich lachte herzlich. Dann ging ich durch die Reihen und sammelte mir die Handy-Nummern von drei weiteren Schülern ein.

Handynummern meiner Schüler, natürlich unkenntlich gemacht - versteht sich

Doch dann musste ich meinen Jungs mal was klar machen: Ich werde nie mit ihnen ausgehen oder mit ihnen einen trinken gehen, solange sie meine Schüler sind. Wenn ich privat bin, möchte ich keine Schüler um mich haben - ausgeschlossen. Außerdem frage ich mich, wie diese pubertierenden Neuntklässler auf die absolut weltfremde Idee kommen, dass eine - ausgesprochen gutaussehende, junge, charmante, witzige - Lehrerin sich privat mit ihnen treffen möchte. Wie bekloppt!