Dienstag, 26. Februar 2013

Fukushima

Aufgabe: Nenne zehn Folgen auf die japanische Wirtschaft nach der Atomkatastrophe von Fukushima!

Antwort:
Naja also die Katastrophe in Fukushima war sehr hart und die Mensch können ja jetz nich mehr dort wohnen weil eig. ... so gut wie alles zerstört ist und die Wirtschaft wollte den ja helfen und ja das Fukushima nich austirbt also die ganzen Dörfer die zerstört sind und das Atomkraftwerk ist ja explodirt und das muss ja dann alles neu gemacht werden!

Was wollte mir das Mädchen eigentlich damit sagen? Ich versteh das irgendwie nicht. Allerdings möchte ich das Ganze merkwürdigerweise auch nur ungern nochmal von ihr erklärt haben. Auch wenn ich so spontan gar nicht genau sagen kann, warum...

Montag, 25. Februar 2013

Kunst oder kann das weg

Manchmal sollte man hellhörig werden, wenn einem ein Schüler mit der folgenden Frage entgegenkommt "Frau Dingens, was machen Sie jetzt eigentlich, wenn die Klasse einen Turm aus Stühlen gebaut hat?" Ich hab diese Frage heut einfach mal eiskalt ignoriert. Vielleicht wollte mich Julian vorwarnen oder ich sollte schon mal prophylaktisch ausrasten, damit es die Klasse dann nicht ganz abfängt oder er wollte mich vielleicht auch nur provozieren. 
Was auch immer... Ich betrat einfach den Raum und sah drei Stühle elegant ineinander verknotet äußerst elegant auf einem Tisch drapiert. Da war ich aber mal froh, dass ich heut den Fotoapparat dabei hatte. Ich tänzelte um den Tisch und versuchte die beste Perspektive zu erwischen. Da bekam ich den hilfreichen Hinweis, das ich sicherlich die beste Perspektive haben würde, wenn ich auf den Tisch kletterte. Ich bedankte mich für die Idee und tat das dann auch. So kam dieses wunderbare Bild zustande.

Freitag, 22. Februar 2013

Moskau, Moskau...

"Moskau ist ein schönes Land" - Oder was singt da eigentlich Dschinghis Khan in ihrem allseits beliebten Partyklassiker? Vielleicht kurz mal nachhören...


Na, meine lieben Schüler wissen das jedenfalls auch nicht so genau, denn sie vermuten die Stadt noch in ganz anderen Gefilden unseres schönen Planetens, wie ich bei der Kontrolle eines Tests zu diesem Thema feststellen durfte. Zunächst einmal ist Moskau nicht nur ein schönes Land, sondern liegt auch westlich von Russland und damit fast neben Polen (aber eben nur fast!) und auch ganz nah an der Grenze zur Chechischen Republik. Damit finden wir Moskau auf in der Nordhalbkugel. Natürlich ist dies alles grundsätzlich nicht so ganz falsch, aber etwas präziser war meine Erwartung für die Lagebeschreibung dann doch schon. Ich sehe Herrn Schiller schon vor meinem geistigen Auge kopfschüttelnd aufstöhnen: "Ach, Frau Dingens, sei doch nicht immer so kleinlich!" - Doch bin ich, wenn ich den Dreck das Thema ausführlich behandelt habe und sogar die räudige unhandliche Karte ausgegraben aufgehängt habe.
Achja, außerdem liegt Moskau ganz nah am Meer, nämlich neben dem Ozean Paziphisch.

Mittwoch, 13. Februar 2013

Meer sein

Manchmal ist das Leben wunderbar, denn da steigt man in den Flieger und landet in Gegenden, die einem ohne die merkwürdigen Zufälle des Lebens noch nicht mal in den Sinn gekommen wäre. Sicherlich gehörte auch ein bisschen Mut dazu diesen Weg zu gehen, also im Grunde in diesen Flieger zu steigen. Aber der Lohn für diesen Mut war ein großartige Zeit am Meer, am Atlantischen Ozean, der mir am ersten Tag noch seine raue, windige Seite zeigte. Doch schon am zweiten Tag strahlte die Sonne vom blauen Himmel und bot damit die zuckersüße Kulisse für eine kitschige Liebesromanze: Spazieren am Strand, Kaffeetrinken am Meer, Bötchen und Möwen schauen. Ich hätte nie erwartet, dass es so entspannend sein kann, einfach auf einer Bank am Meer zu sitzen, sich die Sonne ins Gesicht scheinen zu lassen und dem Rauschen zu lauschen.

In Zukunft möcht ich jetzt gern öfter mal einfach nur (am) Meer sein.

Montag, 11. Februar 2013

Dem Marko seine Logik

Nach einer Woche erholsamer Ferien, die ich dazu noch weit, weit weg vom Dunstkreis der Schule und damit verbundenen, meist doch äußerst unangenehmen Tätigkeiten verbringen konnte, hatte mich nun heute endlich das Chaos wieder. Obwohl ich ja dies gar nicht vermisst hatte. Schon dieser Morgen begann viel zu früh, denn als mein Wecker klingelte, war es draußen noch dunkel und das war mir doch in der vergangenen Woche nicht ein einziges Mal passiert. Noch relativ gut gelaunt und ich möchte fast behaupten einigermaßen hoch, ach was höchst multiviert, betrat ich das Schulgebäude. Als mir Herr Schiller mit seinem strahlendsten Lächeln und schelmisch blitzenden, blauen Augen verkündete, dass sich das ganz schnell ändern werde, mochte ich ihm doch noch nicht so recht Glauben schenken. Ich zog es vor, mich zunächst voller Freude in die Arbeit zu stürzen.
Nachdem nicht nur ich, sondern auch die Schüler wieder so langsam auf Betriebstemperatur kamen, betrat die Zehnte meinen Raum und thematisch sollte es nun um Europa gehen. Die Schüler erhielten ein Arbeitsblatt, das sie mit den Rekorden unseres Kontinentes vertraut machen sollte. Dem Marko seine Logik sah nun so aus, dass er zunächst fragte, ob denn Grönland eine Insel sei. (Auf dem Arbeitsblatt wurde nach der größten Insel Europas gefragt.) Dann erklärte er mit sicherer Stimme, dass Australien ja gar keine Insel sein könne (thematisch ging es wohlgemerkt immer noch um Europa), weil es sich ja nicht bewegt und somit könne eine Insel auch dann nur eine solche sein, wenn sie sich bewegt. Außerdem befinde sich der Bosporus genau zwischen Nord- und Südamerika. Schließlich müsse das stimmen, weil das der Tim ihm so gesagt habe. Ich wollte das nicht glauben, denn Tim hatte mir nämlich eben grad richtig erklärt, dass der Bosporus in der Türkei liegt und die Grenze zwischen Asien und Europa ist. Nachdem Marko noch wissen wollte, welcher Staat unter Europa liege, Asien oder Afrika, ging ich schnell nochmal zu Tim, um zu fragen, was er denn wirklich zu Marko gesagt habe. Ja, gab Tim offen zu, er habe das Marko so gesagt, aber nur weil der mit seiner Dummheit wirklich nervt. Da musste ich total unpädagogisch lachen und sagte noch: "Ach, Tim, da hast du Marko aber schon hochgenommen." Noch im Vorbeigehen hörte ich noch, wie Marko fragte, ob denn Sardinien nicht etwas zu essen sei. Da schlug Janniks Kopf auf den Tisch. "Du meinst wohl Sardienen..."

Nebenbei machte ich mir Notizen und Julian fragte besorgt: "Schreiben Sie jetzt auch ein Buch, wie Frau Neumann." Ich lächelte verschmitzt, schüttelte den Kopf und entgegnete: "Nein, ich schreib das sogar ins Internet..."

Am Ende des Tages fragte ich dann noch André, wann wir endlich Ferien hätten. Völlig erschüttert, mit offenem Mund und einem Blick, der mir verriet, dass er mich grad für nicht zurechnungsfähig hielt, entgegnete er mir kurz, aber präzise: "Aber wir hatten doch grad." - "Mh, stimmt..."