Dienstag, 29. November 2011

Montag, 28. November 2011

Sooo vermisst

Nach drei Wochen Praktikum waren heut endlich die Zehnten wieder da. Schon vor der ersten Stunde strahlt mich Jasper an und wären links und rechts am Kopf nicht die Ohren befestigt, wäre sein unwiderstehliches Lächeln (oder war es schon ein Grinsen?) noch größer geworden. "Na, Frau Dingens, wie geht es Ihnen? Jetzt, wo wir wieder da sind. Sie haben uns doch gaaanz sicher schrecklich vermisst,"  säuselte mir der Kleine schon fast ins Ohr. "Ja, natürlich, hab ich euch vermisst und ganz besonders dich!" antwortete ich mit einem schelmischen Grinsen und war froh dabei, dass Jasper zu der seltenen Ausnahme von Schüler gehört, der Ironie versteht.

Dann betrat ich die 10b, die ich im vergangenen Jahr, in der sie noch Neunte war, wirklich hasste. Doch das hat sich mittlerweile geändert und zwar so sehr, dass ich am heutigen Tag den Klassenraum betrat, strahlte und die Jungs und Mädels mit den Worten begrüßte "Scheiße, mann, hab ich euch vermisst." André strahlte zurück und antwortete: "Wir haben uns ja auch lang nicht gesehen. Ich kann verstehen, dass Sie uns vermisst haben." - "Genau" grinte ich, "und deshalb müssen wir uns zur Begrüßung auch mal gaaanz dolle drücken!" Bei André handelt es sich wiederum um einen Schüler, der es nicht so mit Ironie hat. Genau aus diesem Grund hat er diese ironische Ansage wohl auch wörtlich genommen und kam mit ausgebreiteten Armen auf mich zu. Ehe ich so recht wusste, ob ich das überhaupt wollte, fühlte ich mich wie in einen Schraubstock eingespannt. André packte zu, aber richtig, so dass ich kaum noch Luft bekam. Danach ging er zu seinem Platz zurück und strahlte weiter. Ich rang schwer nach Luft, sortierte mich kurz und sortierte mich dann nochmal kurz....

Den letzten Rest verpasste mir dann noch Michi, der mich ebenfalls mit strahlendem Lächeln begrüßte, welches ich mit einen "Hallo Schatz!" erwiderte. Solch unbedachte Äußerungen meinerseits gehören im Grunde wirklich bestraft, denn dieser junge Mann versteht eben auch keine Ironie. Oder ist er einfach auch nur bekifft und weiß grad nicht so genau, dass er eine Lehrerin vor sich hat. Manche würden dieses Verhalten auch als distanzgemindert bezeichnen. Außerdem frage ich mich ernsthaft, warum diese Kerls solche flapsigen Kommentare von mir auch immer für bare Münze nehmen. Schließlich konnte ich auch wirklich nicht ahnen, dass er nun gleich von hinten an mich heranhüpft, mir um die Taille fasst, seinen Kopf an meinen Rücken lehnt und feste zudrückt. Vielleicht sollte ich doch in Zukunft ein klitzekleinwenig vorsichtiger sein.

Donnerstag, 24. November 2011

Anton und das Kochen

Wir haben mal wieder eine Projektwoche. Tooooooooll!

Die Projektgruppe "Kochen" berichtete mir über ihre zahlreichen kulinarischen Genüsse, die dort zubereitet werden. Anton sprach mit Ina und mit einem mokanten Grinsen im Gesicht sagte er zu ihr, dass es sehr schade sei, dass Tilly heut beim Kochen gefehlt hat. Ina grinte nur: "Wieso? Brauchtet ihr etwa Speck?" Anton lachte. "Nein, Hühnerbrust..."

Boah, war das fies! Dennoch muss ich gestehen, dass ich mir das Lachen nicht verkeifen konnte, auch wenn das vermutlich total unpädagogisch war.

Freitag, 18. November 2011

Mittwoch, 9. November 2011

Tilly und früher war alles besser

Heut war mal wieder Busfahrtag. Freudestrahlend begrüßte mich Tilly schon von weitem, denn er hat immer etwas ganz Wichtiges mitzuteilen, auch wenn es keiner wissen will. Wir nennen ihn im Kollegium auch schon gerne mal Professor Doktor, aber dazu vielleicht ein anderes Mal mehr. Heut bat er mich darum, dass er seine Pause eher beenden dürfe, um ins Schulgebäude zu kommen. (Die Schüler müssen bei uns vorm Unterricht noch auf dem Schulhof warten und dürfen erst zehn Minuten vor Unterrichtsbeginn ins Schulgebäude.) Schließlich hängen doch heute die Listen für die Projektwoche aus und er müsse sich ganz dringend unbedingt als Erster eintragen, weil doch sonst seine Wunschgruppe schon voll sei. Ich lächelte höflich und sagte, dass ich für ihn keine Ausnahme machen könne und dachte still weiter, dass er sich gefälligst wie alle anderen um die guten Plätze prügeln müsse. Schade, antwortete Tilly und ich glaube, er war auch ein wenig beleidigt.

Dann lernte auch ich am frühen Morgen auch noch etwas Neues. Früher war alles besser! Es fahren immer ein paar Grundschüler mit. Als diese wieder ausgestiegen waren, erklärte Max, neunte Klasse und ein besonders sensibles Gemüt, dass sich diese Kinder von heute nicht mehr zu benehmen wüssten. Diese Bälger seien wirklich unmöglich. Als er noch ein kleines Kind gewesen war, hätte er noch gewusst, wie man sich zu benehmen hat, aber diese Rotzgören von heute. Einfach nur schrecklich, mal ehrlich! Erstaunlich, erstaunlich, was Max, der mir im vergangenen Schuljahr noch fast jeden Unterricht gesprengt hat, so plötzlich von sich gibt.

Aber manchmal wird im Bus auch gekuschelt. So steht die kluge Ina aus der achten Klasse offensichtlich auf die jüngeren Männer aus der siebten... (tschuldigung, das Bild ist etwas verwackelt. Da ist der Bus wohl grad durch ein Schlagloch gefahren.)


Und zum Schluss noch der Kalauer des Tages:
Mach dich doch endlich mal aus dem Staubitz...

Samstag, 5. November 2011

Video Games

Und mal wieder ein kleiner musikalischer Ohrenschmaus. Ich mag diesen Titel, weil er einen ganz besonderen, eigenwilligen Sound hat. Allerdings sieht die junge Lady in diesem Clip für meinen Geschmack etwas zu sehr nach Plastik aus, aber darum geht es ja nicht. Lana del Rey, so der Name der Sängerin, wird im Feuilleton verschiedener überregionaler Qualitätspresse bereits gefeiert, z. B. hier (in der Süddeutschen) und hier (in der Zeit).