Mittwoch, 29. Juni 2011

Ferien



Dieses Lied wurde alljährlich am Ende des Fahnenappells am letzten Schultag gespielt, nachdem der kleinste Schüler der ersten Klasse mit einer Glocke im Inneren des Appells den Kreis ablaufen musste, um damit das Schuljahr auszuläuten. Das war allerdings kein müdes Abschreiten, sondern ein motiviertes und aufgeregtes Rennen. Ich kann mich deshalb so gut daran erinnern, weil ich das, so glaube ich, sogar in der zweiten Klasse nochmal machen musste, weil ich immer noch die Kleinste war. Vor uns lagen 8 Wochen Ferien, wir waren glücklich ohne Dominikanischer Republik, Gran Canaria, 100 Fernsehprogramme und X-Box oder Wii. Wir wussten uns "damals" noch zu beschäftigen...

Freitag, 24. Juni 2011

Freitagsfüller Nr. 12

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  1. Mir schmeckt fast alles außer warmer Kohlrabi, warme Gurke und Staudensellerie.
  2. Für meine Familie würde ich mein letztes Hemd geben ohne groß zu überlegen.
  3. Regen ist gut für die Felder, aber schlecht für mein Gemüt.
  4. Kurz nach Sonnenaufgang aufstehen direkt Skaten gehen ist die beste Art den Tag zu beginnen, schaff ich aber nie.
  5. Fast hätte ich schon wieder keinen Freitagsfüller geschafft.
  6. In einer besseren Welt würde unser Luxus nicht auf Ausbeutung der Dritten Welt beruhen.
  7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf Chillen und Chatten, morgen habe ich Brunchen mit Freunden geplant und Sonntag möchte ich spontan vielleicht sogar sportlich sein!

 Freitagsfüller # 117, gefunden bei Barbara

Donnerstag, 23. Juni 2011

Chinesische Mauer in Europa?

Klassenausflüge haben doch immer auch einen immens hohen Unterhaltungswert. Die Ankunft am Flughafen Tempelhof wurde mir durch einen besonders interessanten geografischen Hinweis versüßt. 

Zunächst wollte der wirklich sympathische Begleiter aus der Elternschaft eben mal einfach nur Wissen aus der Kategorie "Überflüssig" an den mehr oder zugegebenermaßen wohl eher weniger geneigten Schüler bringen. So sagte er, dass der Flughafen Tempelhof aus dem Weltall zu sehen sei und das größte zusammenhängende Gebäude Europas sei. Plötzlich schoss es aus Lisa heraus: "Ne, auf gar keinen Fall, das glaub ich nicht. Das Dingens-Center ist doch viel größer." Worauf Joyce anmerkte, dass die Chinesische Mauer doch viel, viel, viel größer sei. Da ging mein Klassenbester dazwischen und erklärte mit ruhiger Stimme, ja geradezu liebevoll, dass die Chinesische Mauer selbstverständlich auch aus dem Weltall zu sehen sei, dass China aber nun mal nicht in Europa läge. Darauf fauchte Lisa und herrschte ihn an: "Woher willst du das denn wissen?"

Was soll ich dazu noch sagen? Außer, wie eingangs bereits bemerkt, dass ein Klassenausflug immer einen ganz besonderen Unterhaltungswert hat. 

Und wer sich die Größe des Tempelhofer Flughafens nicht vorstellen kann, dem helfe ich bildlich mal nach und für alle, die nicht glauben, dass China nicht in Europa liegt, sei entweder ein Online-Karten-Dienst oder ein handelsüblicher Atlas empfohlen...

Flughafengebäude Berlin Tempelhof

Montag, 20. Juni 2011

Skaprifischer

Nicht die Fischer von Capri, sondern die SKAprifischer aus Dresden...




Pauline von den SKAprifischern

Sonntag, 19. Juni 2011

Gedanken infolge Alkoholgenusses

bei Harald, Weine & Zigarren
Ob ich morgen leben werde,
weiß ich freilich nicht,
aber, wenn ich morgen lebe,
dass ich morgen trinken werde,
weiß ich ganz gewiss!
(G.E. Lessing)


Der exzessive Gebrauch von Xenologismen suggeriert pseudointellektuelle Kompetenz.
(Der Autorin persönlich bekannter Verfasser, der nicht gern in der Öffentlichkeit steht.)

Die Korrelation zwischen Intelligenz und Alkoholpegel ist annähernd indirekt proportional. (ebd.)

Freitag, 17. Juni 2011

Mittwoch, 15. Juni 2011

Flitzer auf'm Hof

Die Sonne stand hoch über dem Schulhof. Es war große Mittagspause und ich hatte leider Aufsicht. Pausenaufsicht kann insgesamt recht entspannt sein, aber noch entspannter könnten Pausen ohne Aufsicht sein und zwar wenn man die Pause ohne Schüler mit den Kollegen verbringen kann. Doch irgendwann ist jeder mal dran oder besser gesagt, regelmäßig ist jeder mal dran. Im Grunde sind Pausenaufsichten völlig unspektakulär. Die Achtklässler pisacken die Siebtklässler. Ein paar Jungs spielen mit Steinen oder Papier Fußball. Die Neuntklässler drücken sich in irgendwelchen Ecken rum, um illegalerweise auch mal auf dem Schulhof zu rauchen und die Zehntklässer sind sowieso die Coolsten und ja eh' bald weg. Es war ganz entspannt, ich unterhielt mich mit ein paar Schülerinnen. Einige Schüler machten ein paar kleine Scherze mit mir und versuchten mich ebenfalls in Gespräche zu verwickeln.

Mir schwante schon Böses als Jan quer über den Hof lief und mich angrinste. Jan gehört zu den Schülern, die einfach nur nerven. Er ist vorlaut, frech und ein wenig dumm. Allerdings hält er sich für unglaublich cool und überschätzt sich damit maßlos. Jetzt stand Jan etwa 10 m von mir entfernt und hatte die Hand an seiner Gürtelschlaufe. Ich schüttelte den Kopf und rief: "Oh nein, Jan, lass es." Er bebte. Ich konnte nur ahnen, was er vorhatte, aber ich hätte nie daran geglaubt, dass er tatsächlich auf dem vollen Schulhof die Hose runterlässt. Hier musste es um einen unglaublichen Wetteinsatz gehen! Doch dann drehte Jan ab, ging an mir vorbei ohne einen Blick und verschwand hinter meinem Rücken. Aber nur um wenige Sekunden später mit bereits geöffneten Gürtel und seinem bestem Kumpel siegessicher an mir vorbeizuziehen. Wie gelähmt schaute ich auf die beiden Jungs. Ich hatte schon ein wenig Angst, denn ich traute Jan alles zu. Alles, außer gute Noten! Jan wand sich. "Ich mach es nicht! Ich mach es nicht" Doch dann geschah das Unfassbare. Jan ließ die Hosen runter und rannte über den Schulhof. Das heißt, er versuchte es, wie man eben so mit runtergelassenen Hosen rennen kann. Ehe ich auch nur zu glauben wagte, was ich da sah, schlug Jan der Länge nach hin. Ich schüttelte den Kopf und das Einzige, was mir an dieser Stelle einfiel war: "Hoffentlich hat das richtig weh getan!"

Fassungslose Gesichter um mich herum. Maurice schaute mich mit großen Augen an. "Hätten Sie gedacht, dass er das wirklich macht? Hätten Sie ihm das zugetraut?" Leise, fast tonlos glitt über meine Lippen: "Jan traue ich fast alles zu." Dann schrie ich aus: "Verdammt, warum hab ich eigentlich meine Kamera nicht dabei gehabt!" Ich ging herum und fragte, ob das denn jemand gefilmt hätte. Schließlich haben doch alle Telefone dabei. Doch keiner hatte weder Foto noch Film gemacht und ich weiß gar nicht genau, ob ich nun "Schade" oder "Gottseidank" sagen soll...

Jan saß jetzt auf einer Bank. Ein wenig geknickt wirkte er schon, das dachte ich zumindest, aber sicher bin ich mir nicht. Ein strahlender Held sieht aber definitiv anders aus. Das Kinn, die Knie und die Hände aufgeschlagen. Ein Mädchen, das neben ihm saß, reinigte seine Wunden mit einem Taschentuch und kümmerte sich ganz liebevoll um ihn. Ist es verwerflich, dass ich in diesem Moment kein bisschen Mitleid mit Jan hatte? Ich zögerte ein wenig, aber ich entschied für mich, dass ich jetzt nicht auf ihn zugehen sollte, um zu fragen, ob er Hilfe braucht. Offen gestanden wäre es mir jetzt doch auch ein wenig peinlich gewesen, ihm in die Augen zu schauen. Schließlich hatte er wenige Sekunden vorher der ganzen Schule sein Geschlechtsteil präsentiert. Währenddessen begann ein Schüler eine Liste aufzustellen und seine Mitschüler zu fragen, ob sie Jan für diese kleine Pausenshoweinlage Geld geben möchte. Viele öffneten ihre Geldbörse und gaben Geld. In der nächsten Stunde fragte mich der Geldsammler, ob ich auch was geben wolle, schließlich hätte ich doch auch meinen Spaß gehabt. Ich schüttelte den Kopf und herrschte ihn an, ob er denn tatsächlich glauben würde, dass ich für sowas auch noch Geld geben würde. Er zog ab. Aber nicht ohne mir noch mit einer stolzen Geste unter die Nase zu reiben, dass Jan damit eben mal 40Euro verdient hätte.

Am nächsten Tag hab ich mich noch mit Michi darüber unterhalten. Der Neuntklässer sagte er mir nur, dass alle Schüler Jan doch letztendlich nur ausgelacht haben. Er hält die Aktion und Jan überhaupt für voll peinlich. Ich entgegnete: "Aber Jan hält sich doch jetzt für den King und den Allercoolsten überhaupt!" Michi schüttelte nur den Kopf: "Ne, ne! Der Typ ist überhaupt nicht cool. Das können Sie vergessen! Wir haben ihn doch alle ausgelacht. Ich bin froh, dass ich mit dem sonst so nichts weiter zu tun habe..."

Mittwoch, 1. Juni 2011

Das Glück der Anderen

Man will nicht nur glücklich sein, 
sondern glücklicher als die anderen. 
Und das ist deshalb so schwer,
weil wir die anderen für glücklicher halten
als sie sind.

You don't want to be only happy,
but you want to be happier than the other.
And that's so hard,
because you think the other are happier
than they really are.

Charles de Montesquieu