Montag, 23. März 2015

Montagig - Ein neues Wort

Am Ende des montäglichen Schultages, also von 14 bis 15 Uhr bin ich noch für eine handvoll Schüler verantwortlich, um ihren Deutschkenntnissen auf die Sprünge zu helfen. Mit drei sehr unterschiedlichen und sehr lustigen Jungs sitze ich dann am Tisch und pauke Rechtschreibung.

Ich frage Max, einen sehr stillen Junge, wie es ihm geht. Manche würden behaupten, er würde den Anderen nur die Luft weg atmen. Ich seh das nicht so, aber das ist eben auch mal wieder nur eine Frage der Perspektive. Er rollt mit den Augen, zuckt die Schultern und sagt dann leise mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht nur "Irgendwie montagig." Im Grunde hatte ich noch so gar kein genaues Bild von dem, was der Junge mit seiner kreativen Wortneuschöpfung ausdrücken will, aber ich sagte aus tiefstem Herzen einfach nur "Ja." Wir lachten beide.

Dann schauten die beiden anderen Jungs neugierig, denn sie hatten gar nicht mitbekommen, worüber wir uns unterhielten. Ich wiederholte, dass Max meinte, er fühle sich montagig. Es bedurfte keiner Erklärung. Die beiden anderen Jungs wussten gleich, was Max meinte. So bat ich um Synonyme für diese schicke Wortschöpfung und folgendes boten sie mir an: schlecht, müde, genervt, frustriert, depressiv, schlecht gelaunt.

Na das passt doch perfekt!

Freitag, 13. März 2015

Freitagsfüller Nr. 28

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  1. Ein kleines bisschen mehr Menschlichkeit täte uns allen gut.
  2. Leitungswasser statt Mineralwasser ist eine preiswerte Lösung.
  3. Manchmal kann ich kaum fassen, was ich für ein dickes, fettes Glück in meinem Leben habe.
  4. Ich freue mich auf Frühlingsgefühle, wenn es richtig Frühling wird.
  5. Ich habe Lust auf Leben und Liebe.
  6. Gutes Brot ist sind schwer zu finden.
  7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf Ruhe und Entspannung, morgen habe ich einen spontanen Ausflug geplant und Sonntag möchte ich vermutlich am liebsten gar nichts tun, aber mir macht ja keiner die Bude sauber, so dass ich wohl wieder selbst ran muss!
 Freitagsfüller # 311, gefunden bei Barbara  

Mittwoch, 11. März 2015

Vertretungsplan, Freistunde und ein Handwerker ohne Werkzeug

Vertretungspläne haben ihre Tücken, vor allem dann, wenn man sie nicht liest. Das gilt nicht nur für Schüler, sondern wie ich heute erfahren musste auch für mich, also für Lehrer.
Zunächst lief mir direkt in der ersten Pause eines der blonden Mäuschen aus einer achten Klasse über den Weg. Sie trug ihr süßestes Lächeln im Gesicht und flötete amüsiert: "Guten Morgen, Frau Dingens, ich hab meine Geo-Sachen nicht dabei. Ich hab den Vertretungsplan nicht gelesen." Ich war überrascht, runzelte die Stirn, weil ich kurz nachdenken musste und antwortete verdutzt: "Aber wir haben doch heute planmäßig Geographie." Sie lachte und wiederholte, dass sie aber trotzdem ihre Sachen nicht dabei habe. Dann verschwand sie fröhlich lachend mit ihren Freundinnen, die mir an dieser Stelle noch so ganz nebenbei mitteilten, dass sie auch ihre Geo-Sachen dabei hätten. Ich stell  mir gerade einen Handwerker auf einer Baustelle vor, der sein Werkzeug und sein Material vergessen hat. Optimale Arbeitsbedingungen würd ich mal sagen...

Und ich habe den Vertretungsplan auch nicht richtig gelesen, denn ich habe jetzt eine überraschende Freistunde und freu mich. Auch mal schön! Manchmal muss man eben auch einfach mal Glück haben.