Freitag, 27. Juli 2012

Cassoulet nach Jamie Oliver

Ich sehe ein, dass das Bild nicht wirklich appetitlich erscheint und fällt eindeutig unter die Kategorie "ugly food", aber es ist wirklich lecker.


Für zwei hungrige Mäuler oder drei nicht so Hungrige brauche ich:

4 Bratwürste
2 rote Zwiebel
1 Lauchstange
4 Scheiben Bacon
Salz, Pfeffer, Thymian, Rosmarin

1 Dose Chillibohnen
1 Dose Weiße Bohnen
400g Passierte Tomaten

Brotbrösel: frische Peperoni, Knoblauchzehe, 1/2 Tomatenbaguette, Salz, Pfeffer, 100 ml Olivenöl

Donnerstag, 26. Juli 2012

Good taste

Zino Davidoff vertreibt also auch Kaffee


Manchmal begegnet einem eine kleine Lebensweisheit beim Kaffeetrinken auf einer Untertasse. Man muss nur den Blick für die Details haben.

Mittwoch, 25. Juli 2012

Preisfrage

In einer kleinen Galerie im bayrischen Regensburg gab es, ich will es mal diplomatisch sagen, interessante Kunst zu betrachten. Eine wirklich wortgewandte und interessierte Dame erklärte zahlreichen mehr oder weniger geneigten Gästen die Werke eines Herren namens Ben Muthofer

Bei einer Lichtinstallation wurde eine ältere Dame neugierig und fragte konkret nach: "Sagen's mal, was kostet eigentlich so 'ne Lamp'n?" ... "Nun ja", antwortete die Dame, die den Erklärbär gab, "die Werke von Herrn Muthofer liegen so bei 8.000 - 10.000 €."

Lichtinstallation, Ben Muthofer, derzeit Ostdeutsche Galerie Regensburg

Mittwoch, 18. Juli 2012

Blumenkohl-Tomaten-Salat mit Feta

Heut mal wieder ein kleines, schnelles Rezept, dass nicht nur ziemlich lecker, sondern auch vegetarisch ist. Wer den Feta mit geräucherten Tofu und den Honig mit Agavendicksaft ersetzt, hat sogar ein veganes Gericht. 


Für 2 Personen oder für den ganz großen Hunger brauche ich folgende Zutaten:

einen kleinen Blumenkohl,
8 Kirschtomaten,
eine kleine Zwiebel
eine Knoblauchzehe
100 g Feta
Saft einer halben Zitrone, Honig, Olivenöl,
Peperoni, Salz, Pfeffer, Majoran

Samstag, 14. Juli 2012

Nüchtern betrachtet...

In einem schnuckeligen Landgasthof im wunderschönen Erzgebirge

Ich weiß, der Spruch mag schon ein wenig flach sein. Manche würden vermutlich sogar behaupten er sei unterirdisch. Aber nüchtern betrachtet, muss man schon hin und wieder zugeben, dass es besoffen besser war. Außerdem hab ich Ferien und dann darf ich das. Oder!?

Mittwoch, 11. Juli 2012

Der kleine Macho

Während der heutigen Zugfahrt hatte ich das Vergnügen mit einer besonderen Naturgewalt, welche auch noch besonders niedlich war. Im Mittelpunkt dieses Erlebnisses stand ein Zwerg von vielleicht zwei oder drei Jahren. Er hatte braunen Kullerknopfaugen, schwarzen Locken und war, wie schon erwähnt, eben insgesamt unheimlich knuffig. Dennoch erstaunte mich auf den ersten Blick mit welch unglaublicher Selbstsicherheit und Stärke er seine Eltern im Griff hatte. 

Die junge Frau, seine Mutter, die neben im saß, war wirklich hübsch mit ihren langen schwarzen Locken, dem Cappuccino-braunen Teint und den dunklen Augen, wenn auch schon mit sehr ausladenden Hüften und mehr als nur einem kleinen Bäuchlein über der etwas zu niedrig sitzenden Hüftjeans gesegnet. Sie war vielleicht Mitte 20. Ihr Mann, also der Vater war ein bulliger Typ, diplomatisch formuliert, vielleicht war er auch nur ein wenig zu fett oder auch einfach nur schwanger... Am Oberarm trug er ein Tätowierung: einen Stacheldraht, wie ihn, so glaube ich mich erinnern zu können, auch Pamela Anderson trägt. Unter dem Stacheldraht konnte man mir unbekannte Schriftzeichen lesen, wenn man sie lesen konnte. Ich schätze mal, das war arabisch. Ich möchte mich für die Klischeekiste entschuldigen, die ich jetzt aufziehe, wenn ich so dreist behaupte, dass es eine türkische Familie gewesen sein muss, aber wer seinen Sohn Ali nennt, der hat, nochmals tschuldigung, auch nicht anderes verdient.

Meine Aufmerksamkeit eroberte der kleine Ali als er nörgelnd und tobend an der schweren  Schwenktür zum Abteil hing, die er unter allen Umständen allein öffnen wollte, es  aber doch leider noch nicht schaffte, weil er nun doch noch etwas zu klein und zu schwach dafür war. Er beschwerte sich lautstark und zischte seinen Vater an als ihm dieser helfen wollte. Mit einem kleinen, unaufälligen Stupser öffnete Alis Vater die Tür. Ein weiterer Fahrgast im Abteil erklärte noch beherzt: "Musst noch 'ne Stulle mehr essen!" 
Ali hatte nun die freie Platzwahl und konnte sich nun, welch Überraschung (!), so kaum zwischen den vier Plätzen entscheiden. Er kletterte erst auf den Sitz rechts neben seinen Vater und stellte sich hin, um noch einen Blick auf seine Mutter zu werfen, die noch solange im Stehen wartete bis sich der kleine Pascha nun endlich mal entschieden hat. Alis Vater erklärte seinem Jungen zunächst einmal in einem recht barschen Ton, dass er sich setzen solle. Mit einer kleinen Verstimmung tat das nun der kleine und wirklich niedlich drollig dreinschauende Ali. Doch so recht passte ihm der Platz neben Daddy dann doch nicht, denn für ihn war nur der Platz an der Sonne, also am Fenster angemessen. So bestieg er den Platz am Fenster und saß nun seinem Vater gegenüber. Mami wartete solange brav. Das muss wirklich eine tolle Frau mit sehr viel Geduld sein. Beeindruckend! Denn ich fürchte mir wäre inzwischen schon der Kragen geplatzt, aber natürlich nur ganz höflich und pädagogisch wertvoll.
Nachdem nun King Ali seinen Platz eingenommen hatte, setzte sich auch die beeindruckend geduldige Frau, also seine Mutter. Doch nun begann das Theater erst richtig. Noch war Ali gut gelaut und lachte. Seinen braunen Äuglein funkelten, wenn auch bei genauerer Betrachtung schon ein wenig angriffslustig. Er gab seiner Mama ein Fantasiewort vor, welches sie wiederholen sollte. "tabi tabi to" Sie hatte wirklich Spaß daran, den kleinen Lehrer zu foppen, denn sie wiederholte die Silben immer falsch. Sie lachte herzhaft - NOCH! Denn der kleine Großmufti wurde böse. Er zog seine Mutter an ihren langen, schwarzen Locken. Das sah zwar schon irgendwie süß aus, wie Ali mit seiner Mutter kämpfte, aber in meinen Augen wirkte es grotesk, wie sie lachte, aber dabei "Aua!" rief. Das Spiel ging weiter. Alis Mama dachte sich immer weiter falsche Fantasieworte aus, um ihren kleinen süßen Stinker aus der Reserve zu locken. Bonsai-Chauvi Ali wurde wirklich sauer mit bösen Blicken und Handgreiflichkeiten versuchte er seine Mutter zu stoppen. Sie hatte wirklich viel Spaß, aber als Erwachsene hätte sie doch merken müssen, dass das für den kleinen Ali schon längst kein lustiges Spiel mehr war. Er schlug seine Mutter mit seinen kleinen Patschehand auf den Mund. Merkwürdig war nun, dass Alis Mama immer noch lachte.
Das war der Moment in dem Alis Papa wieder in das Spiel eingriff. Er packte seinen Thronfolger und schlug ihm auf die Finger, was der Kleine mit sofortigem und markerschütterndem Gebrüll quittierte. Jetzt sprachen Mama und Papa Ali türkisch (oder welche arabische Sprache das auch immer war). Sie diskutieren. Mama Ali war sauer. Ali auch. Dann zog Papa Ali seinen kleinen Schatz auf seinen Schoß und drückte ihn an seine starke Männerbrust um ihn zu trösten. Mini-Macker Ali schniefte und gab einen kleinen Seufzer von sich.
Er setzte sich nun auf und drehte sich zu seiner Mama. Offensichtlich stand nun eine Entschuldigung an, vermutlich nicht ganz freiwillig, dennoch schien es auf den ersten Blick so als hätte der kleine Superchecker verstanden, worum es ging. Nun schaute er seine Mutter mit einem fast schon reumütigen Blick an und  gab ihr die Hand, die er sich direkt an ihrer Hose wieder abwischte. Mama Ali lächelte schon fast wieder, wogegen Papa Ali böse schaute. So gab der Kleine mit unschuldsengelsgleichen Blick seiner Mutter nochmals die Hand zur Versöhnung und täuschte nur noch ganz schwach an, dass er die kleine Patschehand wiederum an Mamas Hose abwischen würde. Der Frieden oder einfach der Status quo schien wieder hergestellt. 

So züchten die Beiden ganz unabsichtlich einen neuen Obermacho heran, der sich für die absolute Krönung der Schöpfung hält und in spätestens einem Jahr nicht nur seine Eltern komplett im Griff hat.