Montag, 29. April 2013

Der Ural - zeichnerisch dargestellt

Hin und wieder gibt's bei mir auch mal eine kleine Spielerunde. Dazu habe ich verschiedene geografische Begriffe auf Kärtchen geschrieben, die die Schüler zeichnen, erklären oder mittels Pantomime darstellen müssen. Die Anderen müssen diesen Begriff erraten. Das ist nicht nur bei den Kleinen, sondern auch bei den Großen äußerst beliebt und zwar vermutlich weil ich da immer zwei Mannschaften gegeneinander antreten lasse. So eine Wettbewerbssituation ist immer sehr motivierend, auch wenn ich den Eindruck habe, dass es letztendlich im Grund egal ist, wer gewinnt.
Bei dieser Runde hier war Mäxchen aus der Zehnten mit mal so richtig viel Elan dabei. Allerdings entschuldigte er sich bevor er den gezogenen Begriff zu zeichnen begann mit den folgenden Worten: "Ich bin nicht stolz darauf, was ich hier jetzt an die Tafel male." Mir war schleierhaft, warum er sich entschuldigte, denn es ging, wie bereits erwähnt, ausschließlich um geografische Begriffe und Mäxchen hatte soeben lediglich den Begriff "Ural" gezogen. Dennoch! Mir schwante Böses...

Freitag, 26. April 2013

Freitagsfüller Nr. 23

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  1. Heute wird hier nicht mehr so wahnsinnig viel passieren außer eine Runde Chillen, Abhängen und die Welt kann sich mal ein Stück ohne mich weiter drehen.
  2. In der Schule  gibt's mit meinen Schülern auch immer was zu lachen.
  3. Es sieht nicht gut aus,  für den Kanzlerkandidaten Steinbrück...
  4. Ich hab morgen auf Beelitzer Spargel mit Hollandaise eingeladen.
  5. Ich kann verstehen, dass alle diejenigen sauer sind, die nicht zum Spargelessen eingeladen sind.
  6. Ahornsirup, Agavendicksaft oder Honig statt Zucker.
  7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich jetzt gleich auf mein Bett, morgen habe ich wie bereits unter Nummer 4 angegeben, Spargel kochen geplant und Sonntag möchte ich gern einen entspannten Tag mit Ausschlafen und noch ein bisschen im Bett rumlümmeln haben !
Freitagsfüller # 213, gefunden bei Barbara

Ist das Ihr Freund?

Das Interesse an meinem Privatleben seitens der Schüler ist immens. Manche meiner lieben Kleinen wollen alles wissen und haben auch echt keine Hemmungen auch die privatesten Fragen zu stellen, ganz so als wären wir schon die besten Kumpels.

Allerdings war ich echt froh, dass ich all die Fragen hinter mir hatte, die in etwa folgendermaßen lauteten.
  • Welche Musik hören Sie?
  • Haben Sie Geschwister?
  • Wo wohnen Sie?
  • Wohnen Sie in dieser oder jenen Straße?
  • Wohnt Ihre Mutter in dieser oder jenen Straße?
  • Haben Sie einen Freund, wie heißt der und wo wohnt der?
  • Haben Sie schon mal gekifft?
Die Antworten lauten: am liebsten deutschen Rock, Pop, Punk und teilweise auch Rap; ja; in einer Wohnung; nein; nein; nein; ??? ... und zwar genau in dieser Reihenfolge!

Montag, 22. April 2013

Blut, Tränen und Mc'n

Heute war ich mit Schülern unterwegs. Anstrengung, Stress und Stimmung kann dabei je nach Klasse, Fahrtziel und Wetter variieren. Die Kombination heute versprach einen ruhigen Tag, denn es war meine Klasse, es ging nach Berlin und das Wetter war sonnig, aber nicht zu heiß. Das Programm war eng gefasst, relativ übersichtlich und die Bahnverbindung war so gewählt, dass wir zügig und ohne größere Mätzchen von A nach B kommen.
"Ja, aber wir haben doch noch Zeit?" Ich schaute André fragend an, schüttelte den Kopf und sagte nur knapp: "Nein!" André verdrehte die Augen. "Aber... aber... Ich möcht doch noch zu Mc'n" Aus seinen braunen Kulleraugen blickte mir die tiefe Enttäuschung eines kleinen Jungen entgegen, der soeben verstand, dass es doch nicht der  Weihnachtsmann ist, der am Heiligen Abend die Geschenke bringt.
Da gesellte sich Flo in seiner coolen, entspannten Checkerpose zu uns, rempelte mir so kumpelhaft in die Seite: "Ach, Frau Dingens, ham'se sich doch mal nicht so. Wir haben doch noch genug Zeit. Und Mc'n geht doch auch ganz schnell. Heeßt ja wohl ooch Fast Food" Nein, wir hatten die Zeit nicht und ich erklärte mit pädagogischer Sanftmut, dass wir nur wenige Minuten Zeit zum Umsteigen haben. Andrés Verzweiflung wuchs zusehends und fast hatte ich den Eindruck, dass der Junge gleich anfängt zu weinen. Ich legte ihm die Hand um die Schultern. "Mäuschen, du bist heut ganz schön traurig und enttäuscht." Dabei bemühte ich mich eines ernsthaften Tonfalles, denn ich hatte mal irgendwo gehört, dass es wirklich total wichtig ist, dass man seine Schüler ernst nimmt. "Ja!" schniefte André nur. "Aber heute haben wir keine Zeit!" beschwichtigte ich. Er war wohl sicher immer noch traurig, aber er verstand wohl.

Und dann war da noch der kleine blonde und blauäugige Benni, der sich im Eifer des Gefechtes den Ketchup von seinem Bratwurstbrötchen auf die Hose drückte und seiner Mitschülerin mit kessem Grinsen im Gesicht erklärte, dass er Blut auf der Hose hat, weil er ja nun grad seine Tage hätte. Benni bat mich zuerst um ein Taschentuch und dann um einen Tampon. Letzteres natürlich nur zum Scherz und ersteres um das Ketchupblut von seiner Hose zu wischen. Zunächst wollte er wissen, ob denn Ketchup aus den Klamotten wieder rausgeht. Ich nickte. Dann stellte Benni noch fest, dass Frauen ja mal schon allein wegen der Hygieneartikel teuer seien... 

Montag, 8. April 2013

Abstriche machen

Bloß gut, dass ich mir immer mal so kleine Zettelchen schreibe. Ansonsten würden mir doch viele meiner schönen Geschichten, Anekdoten und mich auch schon mal zur Verzweiflung bringende Äußerungen durch die Lappen gehen, wie zum Beispiel diese hier. 

In meiner Klasse ging es darum eine Abstimmung durchzuführen. Frag nicht warum und worüber! Manchmal steh ich eben voll auf so demokratisches Gedöhns und so. Vor allem fühlen sich dann meine kleinen Schnuffels so ernst genommen. Zumal sie ja nun schon in der neunten Klasse sind und damit schon so echt voll krass erwachsen. 
Aber nun zurück zu dieser Abstimmung. Ich hab da in meiner Klasse einen von der ganz besonders motivierten und engagierten Fraktion, der immer direkt aufspringt, mit den Fingern schnippst und ganz laut "HIER" schreit. So auch diesmal. Wir hatten schon die Liste mit den unterschiedlichen Auswahlmöglichkeiten an der Tafel stehen. Da schrie Jon vor lauter Euphorie schon ganz außer sich: "Ich, ich will die Abstriche machen!"
Ich brach zuerst in lautes Gelächter und dann unter dem Gelächter in Tränen aus. In meinem Kopf hämmerte laut nur ein Gedanke ("Aber nicht bei mir..."), den ich allerdings nicht laut äußerte. Da mich meine Klasse schon völlig verständnislos anstarrte. Offensichtlich hatte nur ich die Doppeldeutigkeit verstanden. 

Naja, da muss ich dann wohl einfach auch mal Abstriche machen...

Samstag, 6. April 2013

Nur für Mädchen

Hier haben endlich mal die Mädels Vorfahrt! Aber die Jungs sind heutzutage glücklicherweise auch schon so weit emanzipiert, dass sie sich auch bei dieser Ampelschaltung über die Straße trauen.