Freitag, 14. Januar 2011

Donnerstag, 13. Januar 2011

Das Erzgebirge, ein Wintermärchen

Diese Bilder entstanden schon im Dezember als noch mehrere Meter Schnee lagen und zumindest gefühlt den gesamten Straßen- und Schienenverkehr lahm legte. Doch ich war zu Fuß unterwegs, was auch etwas länger dauerte als gewöhnlich, aber die Aussicht spricht für sich. Auf diese Weise, so glaube ich, muss man doch Schnee und Winter schön finden.

  


Mittwoch, 12. Januar 2011

Ihre Haare...

Heut konnte ich mich gar nicht so recht entscheiden, wohin mit meinen Gefühlen, denn schon in der ersten Stunde hatte ich Vertretung für Chefin in meiner Siebten zu schieben. Das war ja eigentlich nicht so schlimm, da ich sowieso der Meinung bin, dass ich die Mädels und Jungs meiner Siebten zu selten sehe. Zumal da in letzter Zeit so unfassbar viel passiert. Einerseits benehmen die sich seit einiger Zeit wie eine wildgewordene Horde pubertärer Affen im Zoo. Andererseits gibt es ständig Tränen bei den Mädchen, zuletzt erst bei Julia, denn das mit der großen Liebe und ihrem Romeo ist schon wieder vorbei. Dafür beißt sich jetzt Lisa mit Marcel aus der Neunten auf dem Gang rum. Nicht zu vergessen, dass das Kollegium schon arge Befürchtungen hegt, dass unsere Supertussi Vanessa von ihrem Superschnuckel Mario eben mal schnell zwischen den Stunden in der großen Mittagspause geschwängert wird. (naja vielleicht reicht sogar die 15 minütige Frühstückspause) Vor einigen Tagen musste ich die beiden Turteltäubchen geradezu auseinander brüllen. Da kam mir dieses ungezogene Gör auch noch frech und fragte mich, ob ich denn eifersüchtig sei. Worauf ich die Augen verdrehte und bemerkte, dass ich selbstverständlich eifersüchtig sei, weil ich in meinem ganzen Leben noch nie mit einem Achtklässler in der Schule auf'm Gang geknutscht hätte. Allerdings muss ich befürchten, dass die Nessi diese doch schon über die feine Ironie hinausgehende Retourkutsche nicht verstanden hat, so wie der Großteil meiner Schüler, die solche Antworten grundsätzlich für bare Münze nehmen und mir entgeistert entgegnen: "Echt???"

Doch zurück zu meiner Siebten, die so unsäglich abgebaut hat. Aber eigentlich habe ich jetzt keine Lust mich darüber aufzuregen und mich nochmal darüber zu ärgern, wie sich meine Lieben gegenseitig beleidigen, mobben und dissen. Bei dem heutigen wirklich ernsthaften Gespräch gab es zahlreiche Tränen und ich gehe davon aus, ich hoffe - nein - ich bete, dass sie wirklich verstanden haben, was sie sich gegenseitig antun und die hoch und heilig gelobte Besserung länger als nur drei Tage vorhält.

Aber dafür hatte ich heut noch eine wirklich merkwürdige Frage zu beantworten. Als ich ins Klassenzimmer meiner Lieblings-Neunten trat, fiel Max gleich auf, dass meine Haare kürzer sind. Am Ende der Stunde trat Max auf mich zu und fragte mich, ob er mal meine Haare anfassen dürfte. Ich war etwas irritiert, aber antwortete schnell, klar, fast reflexartig: "Nein!" Max sagte nur: "Och, schade...", drehte sich um und verschwand aus der Tür.

Dienstag, 11. Januar 2011

Gefangen nehmen lassen

Eine Frau wird sich lieber vom Geist eines Mannes gefangen nehmen lassen als von seinem Körper. 
Schön ist sie selber.


A woman would take captive rather by the spirit of 
a man than by his body.
Beautiful she is herself.

Curt Goetz

Montag, 10. Januar 2011

Schule und Sysiphos

Ohne Schnörkel, ohne Rückblick und ohne irgendwelche wehmütigen Kommentare startet mein Blog ins neue Jahr, das den merkwürdigen Eindruck auf mich macht als wäre es schon mindestens 3 Monate älter als es tatsächlich ist. Die Schule hat mich grad eine Woche wieder und es fühlt sich so an als hätte es gar keine Ferien, kein Weihnachten und auch kein Silvester gegeben. Wie einen die Arbeit in der Schule einspannt und fordert, vergleicht Frl. Krise so schön mit Sisyphos. Und ich kann es nur bestätigen. Eine mit der Formulierung "Wir haben uns in der vergangenen Stunde mit der Topographie der Türkei beschäftigt." begonnenen Stunde kann nur in einem Desaster enden, denn von Türkei und vor allem von diesem Topo-Dings-Zeug haben garantiert 22 von 24 Schüler noch nie etwas gehört. Angekündigte Kurztests enden auch schon mal mit einem Durchschnitt von 4,1 und das ohne Kontrolle der Rechtschreibung.

Zwischen gegenseitigen Schuldzuweisungen, Unschuldsbekundungen und gaaanz ehrlich gemeinten Entschuldigungen fechte ich noch einen Kampf mit den Zehntklässlern aus, die es völlig unangemessen finden, dass sie nun in meinem Unterricht selbstständig arbeiten sollen. Interessanterweise interpretiert ein Teil der Schüler das Ganze so, dass ich einfach schlecht vorbereitet sei und sie meine Arbeit machen sollen. Dabei kann ich zwar durchaus gut verstehen, dass sie es grundsätzlich zu anstrengend finden, sich selbst zu strukturieren, ihre Aufgaben selbstständig zu lösen und letztendlich auch noch unfassbarerweise selbstständig zu denken. Auch wenn mich Herr Schiller schon mehrfach davor gewarnt hat und dass ich mit diesem Vorhaben nahezu Unmögliches erwarte, werde ich dennoch den achso unglaublich erwachsenen Zehntklässlern die Ergebnisse nicht auf dem Silbertablett servieren. Diesen Kampf werde ich wohl noch weiter ausfechten müssen...

Doch am Ende des Tages sollte ich doch versuchen ein positives Fazit zu ziehen und es fällt mir gar nicht so schwer. Denn Mäxchen aus der Neunten, die ich ja eigentlich nicht mag, hat mir die kleine Freude beschert. Mein Praktikant unterrichtet grad in dieser Klasse und als ich durch die Reihen ging, raunte mir Mäxchen zu: "Oh, Frau Dingens, ich mag den nicht. Sie sind viel cooler!" Bloß gut, dass dieser Praktikant am Ende des Monats endlich weg ist. Ups, und schon wieder was worauf ich mich freuen kann!